Anwender in Geschäftsfeldern der Energie- und Gebäudemanagementsysteme brauchen zur Umsetzung neuer Ideen Zugang zur digitalen Infrastruktur der Energiewelt. Das intelligente Messsystem (iMSys) ebnet hierbei den Weg und ist dabei die zentrale Anlaufstelle. Ein Höchstmaß an Interoperabilität ist entscheidend, um einer breiten Anwenderzahl diese neuen Möglichkeiten zugänglich zu machen. Aus diesem Grund haben PPC und EnQS eine Testumgebung aufgebaut, in der Anwendungshersteller die iMSys-Tauglichkeit und Interoperabilität ihrer Lösungen verproben können.

Mannheim / Karlsruhe, den 11.09.2023: Die Anwendungsfelder von heute, morgen und übermorgen, ob im Bereich des Submeterings, der E-Mobilität oder des Energiemanagements, werden einen einfachen und dennoch sicheren Zugang zu den Daten der Energiewirtschaft benötigen. Diese Aufgabe übernimmt heute schon das intelligente Messsystem (iMSys) mit der vom BSI zertifizierten Sicherheit für die Smart Meter Gateways (SMGW). Vielen Anwendern fehlt es in diesem neuen Umfeld allerdings noch an Erfahrungswerten in der Kommunikation mit und über das iMSys zu den eigenen Anwendungen. Als Experte für Interoperabilitätstests an Energiemanagementsystemen hat EnQS seine Testumgebung für Hardware- und Softwarefunktionstests rund um iMSys weiter ausgebaut. PPC stützt den Aufbau mit Erfahrungen zu Komponenten und Betrieb des intelligenten Messsystems. Im Fokus stehen Tests zur Überprüfung der Datenübermittlung beliebiger Geräte und Anwendungen über die iMSys-Infrastruktur zu herstellerspezifischen Backends und die sichere Übermittlung energiewirtschaftlicher Daten wie bspw. Steuerbefehle und Sollwertvorgaben über den CLS-Kanal.

Entscheidend dabei ist, in der Testumgebung ein Höchstmaß an standardbasierter Interoperabilität auszugestalten. So ist gewährleistet, dass allen Anwendern ein Zugang zum intelligenten Messsystem ermöglicht wird, der nicht von proprietären Lösungen oder inkompatiblen Prozessen gebremst wird. Darüber hinaus bildet die Testumgebung so bestmöglich die Realität der zukünftigen Energiewelt ab, in der ebenfalls verschiedenste Branchen und Produkte unterschiedlichster Hersteller nahtlos ineinandergreifen werden. Die Testumgebung der EnQS gewährleistet zusätzlich ein hohes Maß an Objektivität bei der standardisierten Qualitätsbewertung von getesteten Produkten und Prozessketten. Der neutrale Blick von außen gibt wertvolles, qualitativ hochwertiges Produktfeedback nicht nur für Hardware-Hersteller, sondern gerade auch für jene Produktpartner, die ihre Mehrwertdienste und Anwendungen erproben oder weiterentwickeln wollen.

Abbildung 1 Test-Umgebung für interoperable iMSys-Anwendungen

In den bisherigen Projekten standen Systeme aus den Bereichen Submetering, private Ladeinfrastruktur und Heimenergiemanagement im Fokus der Zusammenarbeit. Dieses Spektrum soll für die Zukunft um weitere Geräte und Protokolle anderer Hersteller erweitert werden. Zum einen soll die Steuerung im Energiesystem weiter vertieft werden und zum anderen sollen Themen rund um den Wärmesektor, der Verkehrswende und dem Multispartenmetering ein erhöhtes Augenmerk zu Gute kommen. Diese Testumgebung wurde bereits in einigen Projekten erfolgreich verprobt. Anbieter von Mehrspartenmetering haben ihre Lösungen hier integrieren lassen, mehrere EMS-Hersteller haben Software- oder Hardwarekomponenten über CLS an das iMSys angebunden. Hersteller von Wallboxes, Wechselrichtern oder Wärmepumpen konnten über bereits im Gerät umgesetzte CLS-Software Module mit dem iMSys interagieren und so bereits die Interoperabilitätsanforderungen der kommenden BSI-Richtlinie TR 03109-5 testweise umsetzen.

Diese Erfolgsgeschichten sollen sich nun weiter fortsetzen und durch Förderung der Interoperabilität die Weichen für eine volldigitalisierte Immobilie der Zukunft und ein aktives Management der Flexibilitätspotentiale in der Sektorenkopplung stellen.

„Interoperabilität ist der essentielle Baustein für den Erfolg intelligenter Messsysteme in der Praxis insbesondere im Zusammenspiel mit Energiemanagementsystemen.“, betont Dr.-Ing. Birger Becker, Gründer von EnQS. „Dabei liefern iMSys Messdaten der ohnehin schon verbauten Messeinrichtungen und stellen über den standardisierten CLS-Kanal einen sicheren Kanal ins Backend zur Verfügung. Deshalb entwickeln wir im EnQS Testlab gemeinsam mit unseren Partnern funktionale Lösungen und stellen dabei die Praxistauglichkeit sowie die Interoperabilität sicher.“

Die Motivation für PPC in diesem Projekt stellt Karen Schmid, Senior Product Manager CLS, dar. “Als Hersteller von SMGW und CLS-Geräten bringen wir einen zentralen und sicheren Ankerpunkt für die Kommunikation zwischen Gebäude, Backendsystemen und Energiewirtschaft ein. Kommunikationsinfrastruktur ist aber kein Selbstzweck, sondern nur so gut, wie ihre Schnittstellen und ihre Einbindung in die umliegenden Systeme den Zugang ermöglichen. Daher besitzt Interoperabilität bei PPC schon immer einen sehr hohen Stellenwert. Wir freuen uns sehr, dass wir mit EnQS einen Partner gefunden haben, der diese Überzeugung teilt. Gemeinsam werden wir die Interoperabilität im Ökosystem des iMSys weiter fördern und Anbietern den Zugang zu dieser sicheren Digitalisierungsplattform vereinfachen.”

Für die Zukunft heißt das also: das iMSys ist als zentraler, interoperabler Sicherheitsanker im Gebäude eine große Chance, die eigenen Geschäftsmodelle durch die Einbindung in den Energiemarkt und die Energienetze zu stärken und weiter zu entwickeln. Die dabei oft befürchteten technischen Hürden sind gemeinsam meist kleiner und leichter lösbar, als es im Alleingang möglich wäre. Die Anbindung des eigenen Geschäftsmodells an die zukünftig praktisch in jedem Keller verfügbare iMSys-Plattform unterstützt die Skalierung innovativer Produkt- und Geschäftsmodellstrategien. Bei Interesse an einer Testintegration stehen die Ansprechpartner sowohl bei EnQS als auch bei PPC jederzeit gerne zur Verfügung.